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Gefühllosigkeit auftauen

29. Januar 2013

Da gibt es etwas, das möchte ich hier breittreten, bevor es zu spät ist!
Vor zwei Wochen, als ich ein paar Tage auf meinem verschneiten Berg im Exil verbrachte, musste ich jeden Tag Schlitten fahren. Schlittenfahrenmüssen, weil Hella war ebenfalls hier festgeschmiedet. Wegen ihr waren wir überhaupt im Exil. Aber egal. Jedenfalls war es mächtig kalt und Muttern, ganz typisch Frau, hat mörderisch an die Flossen gefroren. Da denkt frau sich nichts bei, weil frau kennt das ja. – Denkste! Auf einer Tour durch den heimischen Mischwald ist mir der kleinen Finger der rechten Hand erfroren. Das klingt jetzt wie Fischstäbchen, aber, keine Sorge, alles noch dran. Lediglich temporär optisch und funktional etwas eingeschränkt. Ich habe nur Erfrierungen 1. Grades. Und die kriegt man sogar relativ fix! Finger, Zehen, Nase und Ohren sind besonders gefährdet, wegen der großen Oberfläche und der schlechten Blutversorgung. Bei besonderer Kälte schrumpeln sich dort die Blutgefäße zusammen, was die Blutzufuhr verlangsamt und somit den Wärmefluß erst beeinträchtigt und später einstellt. Von solchen lokalen Erfrierungen merkt man erst mal nichts. Lediglich anhaltende Gefühllosigkeit deutet darauf hin. Erste Hilfe verlangt jedenfalls schnelles Auftauen! Unterwegs sollte man die Hände in die Achselhöhle stecken oder an den Oberschenkeln erwärmen. (Wobei, wer wird so blöd sein, wenn ihm eh schon kalt ist, die Jacke aufzuratschen…) Ich halte es mehr mit dem zweiten Tipp: Schnell nach Hause und in maximal 40 Grad heißem Wasser auftauen. Auf keinen Fall jedoch, wie man früher riet, die erfrorenen Gliedmaßen mit Schnee abreiben! Ach ja, ein weiterer Punkt aus dem Erste-Hilfe-Katalog bei Erfrierungen gefällt den meisten sicher auch: Trinkt Alkohol! Wirkt gefäßerweiternd, das ist wichtig, damit die Blutzirkulation wieder in Gang kommt.
Nun fragen Sie sich vielleicht: Hat sie heute, am ersten meteorologischen Frühlingstag, kein besseres Thema gefunden?
Nö, hat sie nicht. Stellen Sie sich mal vor, ich käme Ihnen in den Sommerferien mit der Frostbeulengeschichte!

From → Kolumnen

4 Kommentare
  1. Hallo in die Hausapotheke!

    Da wird einem ja ganz warm um den Zeh.
    Ich friere nicht so leicht, aber ich könnte versuchen,
    was von den Extremitäten temporär im Eiswürfelfach zu parken,
    um dann Deinen klinischen Pfaden zu folgen…

    Viele Grüße
    Dietmar

  2. Frag deine Frau, die weiß, wovon ich rede! 😉

  3. bayernpauline permalink

    Gefällt mir! Der Button fehlt. LG von der Pauline 😀

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