„Wennst Schluckauf hast, denkt wer an dich… “ – oder die Meersau
Nein, nicht ich – mein Mitbewohner Eddy ist der, der hickst. Das ist aber nicht weiter tragisch. Schluckauf wird meistens durch vorübergehende Überdehnung des Magens ausgelöst. Das kann passieren durch zu hastiges Essen, ‚Hoch die Tassen!‘, oder wenn sich einer mächtig fürchtet. Verhält sich bei den Schweinderln wie den Leuten. Es gibt aber auch Fälle, da dauert vorübergehend etwas länger. Die längste Heimsuchung durchlebte der Amerikaner Charles Osborne: Er begann 1922 zu hicksen. Alle zwei Sekunden, 43.200 Mal am Tag – 69 Jahre lang.
Für Meersau Eddy kann jedenfalls nur das mit dem gierigen Vertilgen zugetroffen haben. Der hat hier den Himmel in der Stube. Grausen kennt er nur, wenn die Familie Koffer packt und die Meersaureisekiste ins Blickfeld stellt. Außerdem sind das Schweinderl und ich vormittags allein daheim. Ich am Schreibtisch, er hinter seiner Bude und döst. (Keine Frage, nach Abzug der Wilden Horden am Morgen würde ich auch lieber Erholung suchen, bis die am Nachmittag auf dem Rückweg wieder durchkommen – aber Einer muss ja. Und ich rede hier nicht von Fußball.)
Bei Mäusen wurde letztens übrigens was Schönes entdeckt: Sie haben unter ihrem Pelzmantel Nervenzellen, die auf Streicheln mit wohligem Gefühl reagieren. Unter Meerschweinfell gibt es solche Nervenzellen bestimmt auch, da brauche ich keine Wissenschaftler für. Streichelt einer Eddy, fängt der an zu glucksen und zufrieden zu quietscheln. Ein wenig schaut er auch aus wie eine Maus – nur beleibter und ohne Schwanz.
Wie sich das mit den Empfindungsnerven der Menschen beim Streicheln verhält, wird noch untersucht.
Für den guten Zweck: Streichelprobanden im Dienste der Wissenschaft vor!
Aber fragen Sie mich nicht, wo man sich da melden muss.