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Stopfdarm

25. Januar 2013


So eine Meersau ist echt total verfressen!
Zwei Handvoll Viech – was mag so ein kleiner Braten wiegen?
Eben nachgeschlagen: 1.300 g ungefähr das ausgewachsene Männchen. Am Tag verschnurpselt so ein Meersauherr 300 g Gemüse. Möhrchen und dergleichen Zeug. Der Jung haut sich also 25 Prozent seines Körpergewichts durch die Futterluke rein. Solche Dimension auf Menschen übertragen – aber hallo!
Der einheimische männliche Mensch wiegt 82,4 kg und ist 1,78 m groß. 25 Prozent Nahrungsaufnahme würden für diesen Durchschnittsmann 20 kg zum Zerkauen bedeuten.
Zerkauen, und – na gut. Jedenfalls mag ich mir das gar nicht vorstellen! Allein der Einkaufsstress an Weihnachten. Nehmen wir an, Sie haben zwei dieser ausgewachsenen Männer daheim. Hotel Mama, oder so etwas. Im Jahre 2017 fällt Heiligabend auf einen Sonntag. Sie ziehen also am Samstag vor Weihnachten los: Feiertagseinkäufe besorgen. – Stopp! Ganz die Frauen unterschlagen! – Deutschen Frauen, die im Schnitt 1,65 m groß sind, zeigt die Waage 67,5 kg. Nach der 25-Prozent-Regel bräuchten sie 17 kg Essen am Tag. Möhrchen, versteht sich.
Für diese arbeitnehmerfreundlich fallenden Weihnachtsfeiertage benötigten Sie und Ihre Familie also genau 228 kg Möhrchen. Zur besseren Verdeutlichung entspricht das übrigens dem Gewicht eines halben Rindviechs.

Aber die ganze Rechnerei hier ist sowieso Blödsinn! Weil Meerschweinderl haben ein ganz anderes Verdauungssystem als Menschen. Meerschweinchen, die ursprünglich in Südamerika beheimatet sind und vermutlich von spanischen Seefahrern übers Meer nach Europa mitgebracht wurden, haben nämlich einen sogenannten Stopfdarm. Wenn oben reingestopft – wird unten rausgedrückt. Und zwar fast alles.

From → Kolumnen

4 Kommentare
  1. Eine geniale Konstruktion – so ein Stopfdarm!
    Das würde ja in etwa dem geistigen rein – raus entsprechen.
    Im Kopf gibt es allerdings das Restrisiko, das multimediale Gemüsereste in den Ecken liegen bleiben und an zu gären fangen. Darum sagt man ja auch „Der Fisch stinkt vom Kopfe her“. 😉 Drum lass uns lieber verdaulich bleiben und gelegentlich die Gemüsezufuhr einstellen!

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  2. Mein Reden! Ist kalt – also viel Fett 🙂

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  3. Falk permalink

    Da sieht man mal, wie ineffizient es ist sich vegetarisch zu ernähren.

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  4. kärmchen permalink

    Es stimmt, das Meerschwein kommt aus Lateinamerika… dazu das passende Rezept aus Peru:

    Cazuela de Cuy (Eintopf mit Meerschweinchen)
    (2 – 3 Stunden Kochzeit)

    150g getrocknete Waldpilze
    4 große Meerschweinchen
    8 EL Öl
    1 EL gemahlener Thymian
    2 Scheiben Räucherbauch
    4 grob gehackte Zwiebeln
    2 Lorbeerblätter
    1/8 l Brühe
    1 EL Maisstärke
    1 Glas Weißwein

    Ddie pilze werden in heißem Wasser für ca. 30 Minuten eingeweicht. Meerschweinchen portionieren, waschen und trocken tupfen. Fleisch mit 3 EL Öl, Salz und Thymian einreiben und eine Std. ruhen. In dieser Zeit Räucherbauch in Streifen schneiden und in Öl mit Zwiebeln goldbraun anbraten. Rausnehmen und im Anschluß das Fleisch im selben Fett anbraten. Pilze abtropfen lassen und dazugeben. Nun Räucherbauch, Zwiebeln, Lorbeerbletter hinhugeben und mit Brühe aufgießen. Bei schwacher Hitze noch 30 Minuten gar ziehen lassen. Nicht trocken werden lassen! Falls nötig noch Wasser hinzugießen. Die Stärke in Wein anrühen und in das Schmorgericht einrühen. Weitere 5 Minuten ziehen lassen. Fertig!

    Siehste, musste auch keine Möhrchen mehr hinzufügen! Hatte das Schweinchen ja schon zu genüge!
    Übrigens, bevor böse Antworten kommen: Ich habe es nicht ausprobiert. Nur das passende Kochbuch bekommen… Trotzdem wäre es eine Reise nach Lateinamerika wert, um es auszuprobieren!

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